Tempo 30 und weniger Durchgangsverkehr im Kiez an der Großbeerenstraße

Unser Ziel: weniger Durchgangsverkehr, weniger Lärm und weniger gesundheitsschädliche Abgase in unseren Wohnstraßen – mehr Sicherheit für Alt und Jung zu Fuß und auf dem Rad, mehr Aufenthaltsqualität im Kiez und mehr Raum für Stadtnatur

Die Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg möge beschließen: Das Bezirksamt wird aufgefordert, so schnell wie möglich in eigener Zuständigkeit und in Zusammenarbeit mit anderen Behörden,
(1) die Großbeerenstraße, Möckernstraße, Wartenburgstraße und Obentrautstraße für den Durchgangsverkehr zu sperren.
(2) im gesamten Kiez zwischen Yorckstraße und Tempelhofer Ufer sowie Mehringdamm und Gleisdreieckpark eine Tempo-30-Zone einzurichten, bauliche
Maßnahmen zur Verlangsamung des Verkehrs umzusetzen und für die Durchsetzung des Tempolimits zu sorgen.

Erläuterungen

Der Einwohner:innenantrag fordert:
Zum Schutz der Anwohner:innen vor Schadstofen, Lärm und Erschüterung sowie für die Entschärfung der Gefahren für Fußgänger:innen, Kita-/Schulkinder und Radfahrer:innen sind Geschwindigkeit und Menge des Verkehrs deutlich zu reduzieren.
Den Durchgangsverkehr (insbesondere den Süd-Nord-Süd-Verkehr morgens und abends) durch den Kiez zu beenden und dazu Privatahrzeuge in der Großbeeren-, Möckern-, Wartenburg- und Obentrautstraße mit geeigneten Maßnahmen (z.B. gegenläufgen Einbahnstraßen, Pollern oder zunächst temporär beispielsweise mit großen Pfanzenkübeln) an der Durchfahrt zu hindern.
Die Straßen in unserem Wohngebiet zu einer durchgängigen, ganztägigen Tempo-30-Zone zu machen.
Die Einhaltung der Geschwindigkeit ist durch Fahrbahnverengungen, Temposchwellen oder andere bautechnische Maßnahmen zu fördern.
Dass alle Adressen ähnlich wie bisher für Retungsdienste, Müllabfuhr u.a. Fahrzeuge erreichbar bleiben.
Den Zugang zum Gleisdreieckpark aus östlich angrenzenden Kiezen zu Fuß und mit dem Rad sicherer zu gestalten.

Wir haben genug: Viele Anwohner:innen der verkehrsreichen Wohnstraßen im Kiez leiden stark unter dem lauten und abgasreichen Verkehr – und fordern Abhilfe.
Die Verringerung von Geschwindigkeit und Verkehrsmenge würde Lärm und Umweltgife in den Wohnstraßen deutlich reduzieren und ist aus ökologischen und sozialen Gründen sinnvoll.
Die Wohnstraßen im Kiez haben sich in den vergangenen Jahren immer mehr zu Durchgangsstraßen entwickelt, die inzwischen große Verkehrsmengen zwischen den südlichen Regionen Berlins und der Innenstadt (über den Tiergartentunnel) transporteren. Die Straßen im Kiez sind Wohnstraßen ohne viel Gewerbe, die weitgehend von Durchgangsverkehr verschont werden sollten. Dazu sollte der motorisierte Individualverkehr in unserem Kiez und ganz Berlin durch die Verkehrswende reduziert werden.
Das Erreichen der Pariser Klimaziele, die Umsetzung des Berliner Mobilitatsgesetzes, die Verhinderung von Schwerverletzten und Todesfällen im Straßenverkehr („VisionZero“) und die laut WHO notwendige Reduzierung von Larm- und Lufschadstofelastung sind nur mit einem schnellen Umsteuern in der Verkehrspolitk moglich.
Ohne den überbezirklichen Durchgangsverkehr dürfen alle autofahrenden Anwohner:innen, Handwerk, Gewerbe, Lieferdienste und Co. noch schneller als bisher die Adressen im Kiez erreichen können, selbst bei Tempo 30, denn die Straßen wären nicht mehr mit dem alltäglichen Stop-and-Go verstopf.